Sie symbolisieren Liebe und Treue und sind ein sofort ersichtliches Zeichen für das Versprechen, das sich das Brautpaar gibt. Eheringe trägt man idealerweise ein Leben lang und so ist die Wahl der richtigen Ringe eine wichtige Entscheidung, die nicht nebenbei getroffen werden sollte. Unterschiedliche Materialien, Fassungen und Möglichkeiten erschweren die Auswahl.

Wir haben Goldschmied  Philipp Stoimaier von Oscar & Filu  gefragt, was beim Kauf und der Auswahl zu beachten ist.

Wann sollte man sich auf die Suche nach seinen Trauringen machen?

Eine spezielle Anfertigung erfordert neben einer umfangreichen Beratung auch ein wenig zeitlichen Vorlauf. Es empfiehlt sich, mindestens ein bis zwei Monate vor der Trauung die Eheringe in Auftrag zu geben.

Eine eventuell notwendige Anpassung der Ringweite kann dann nach einer Anprobe des Rohmodells noch vorgenommen werden.

Der Trauringkauf sollte zu keinem Marathon werden. Wenn das Angebot sowie die Grundchemie zwischen Brautleuten und Goldschmied stimmt, darf man sich ruhig festlegen und kann sich dann entspannt um die nächsten Punkte auf der Hochzeits-To-do-Liste kümmern.

Welches Budget sollte man einplanen?

Einmal angesteckt, sollte der Trauring im Idealfall seine Trägerin nie wieder verlassen. Deshalb sollte man ganz besonders auf Qualität und Tragekomfort achten. In jedem Fall sollte man sich für Edelmetalle wie Gold oder Platin entscheiden. Diese haben den Vorteil, widerstandsfähiger zu sein und lassen sich stauchen und dehnen. Je nach Beschaffenheit der Ringe sollte man pro Paar mit ca. 1.000–2.500 Euro rechnen. Je mehr Material zum Einsatz kommt und je mehr Brillanten den künftigen Trauring schmücken sollen, desto hochpreisiger werden die Ringe. Wenn man aber bedenkt, für wie viele Jahre der Trauring einen begleitet, ist er mit Sicherheit die günstigste Investition an der ganzen Hochzeit.

Die Preise der Trauringe sind immer vom aktuellen Goldkurs abhängig. D. h. Angebote können daher nicht über einen langen Zeitraum gehalten werden. Will man auf Nummer sicher gehen und hat man sich schon für ein passendes Modell entschieden, kann man mit einer Anzahlung den Preis fixieren und die Ringe vielleicht auch erst ein halbes Jahr später abholen und dann den Restbetrag bezahlen.

Variationen in Edelstahl sind zwar kostengünstig, können bei einer allfälligen Weitenänderung aber nur ausgetauscht werden, was so viel heißt, dass man seinen ursprünglichen Trauring verliert. Von Silberringen als Trauringe ist ebenfalls abzuraten, da Silber ein weiches Material ist und die Oberfläche schnell Kratzer bekommt.

Welche Form sollte mein Trauring haben?

Im täglichen Einsatz sollte man den Trauring so wenig wie möglich spüren. Im besten Fall merkt man nach einer kurzen Eingewöhnungsphase überhaupt nicht mehr, dass man einen Ring trägt. Entscheidend dabei ist das Ringprofil. Sollte ein Ring zu kantig sein oder ist die Materialstärke zu stark gewählt, merkt man das schon beim ersten Handshake. Es empfiehlt sich daher, eher auf abgerundete Varianten zurückzugreifen. Diese bieten einen angenehmen Tragekomfort und lassen auch Ringneulinge zu begeisterten Ringträgerinnen werden.

Frauen tragen in der Regel eher schmalere und zartere Ringe. Abgesehen von den zarteren Händen ist bei den Damen oft entscheidend, dass auch noch genügend Platz für den Verlobungsring bleibt. Die Ringe der Herren sind meist kräftiger, da ihre Hände und Finger auch größer sind. 

Welche Farbe passt zu mir?

So wichtig wie die passende Form eines Trauringes, ist auch die Wahl der richtigen Legierung. Eine Anprobe bei einem Spezialisten ist deshalb unerlässlich. Onlineplattformen können zwar vorab zur Ideensammlung dienen. Wenn es aber darum geht, den perfekten Ring fürs Leben zu finden, heißt es probieren, probieren und noch einmal probieren.

Haarfarbe und Hauttyp sind entscheidend… Als Grundregel gilt, kühlere Farben wie Weißgold passen gut zu helleren Hauttypen und Farbtöne wie Gelbgold oder Roségold passen eher zu wärmeren Hauttypen.

Brautleute müssen nicht unbedingt die gleichen Ringe tragen. Sollte man aufgrund zweier unterschiedlicher Geschmäcker oder Hauttypen auf keinen Nenner kommen, darf man durchaus egoistisch sein und die Farbe wählen die einem am besten steht. 

Klassische Gelbgoldringe als Paar können zwar sehr hübsch aussehen, jedoch sollten wirklich beide Brautleute voll und ganz mit der gewählten Farbe glücklich sein.

Achtung bei Weißgold! Hierbei gilt es zu hinterfragen welche Legierung zum Einsatz kommt. Wir empfehlen unbedingt Palladium Weißgold. Leider kommen oft Variationen mit deutlichem Gelbstich zum Einsatz, welche nur mittels Auftragung einer dünnen Rhodium Schicht zu Beginn hellweiß erscheinen.

Schon nach kurzer Zeit des Tragens kann diese Schicht aber verloren gehen und führt dazu, dass die jungen Brautleute oft enttäuscht sind. Daher lohnt es sich, gleich zu Beginn in die etwas teurere Palladium-Weißgold Legierung zu investieren.

© Tanja Van Lonsperch

© Tanja Van Lonsperch

© Tanja Van Lonsperch

Ringe für die Ewigkeit

Design ist erlaubt – aber bitte darauf achten, dass die Ringe auch einen angenehmen Tragekomfort haben und sich das Auge auch noch in vielen Jahren an der Optik erfreut. Facettierte Ringe haben eine sehr erfrischende Wirkung und lassen sich auch wunderbar mit klassischen Solitaire Ringen kombinieren. Stark ausgeprägte Fugen können zwar hübsch anzusehen sein, sind aber ein absoluter Schmutzfänger. 

Gravur

Gravuren können Ehen oder zumindest Urlaube retten… Was lustig klingt, kann aber wirklich eintreffen… Mit den eingravierten Namen und dem Hochzeitsdatum kann mit viel Glück ein am Strand verlorener Ring wiedergefunden und der passenden Trägerin zugeordnet werden.

Ein kleiner Tipp: Für diejenigen, die etwas Humor mitbringen und auf Nummer sicher gehen wollen, empfiehlt sich, die Telefonnummer der jeweiligen Partnerin einzugravieren. (Haben wir tatsächlich schon umgesetzt)

© Tanja Van Lonsperch

Weitere Ideen für die persönliche Ringgravur:

  • Hochzeitsdatum
  • Name des Partners
  • Unendlich-Zeichen
  • Doppelherz
  • Lieblingsmensch
  • Herzfrequenz
  • Fingerprint

PHILIPP STOMAIER

© Philipp Jelenska

Der Goldschmiedemeister, Schmuckdesigner und Diamantgutachter Philipp Stoimaier gründete 2016 Oscar & Filu und bietet seitdem puristisches Design aus Handarbeit an.  2005 schloss er seine Ausbildung zum Silber und Goldschmied in der Wiener Goldschmiede Akademie ab und verbrachte seine Gesellenjahre als Goldschmied bei Trauringmanufakturen in Wien sowie bei Highend Juwelieren in München. Dort legte er 2009 seine Meisterprüfung ab und arbeitete bei der Herstellung von individuellen Schmuckanfertigungen im elterlichen Juweliergeschäft weiter.

Philipp Stoimaier war 2014 bei Vernissagen in Graz vertreten und fertigte auch den „Unstoppable“-Ring für Conchita Wurst an. 2018 entstand schließlich die „MARRY new“-Trauringkollektion für Oscar & Filu und ermöglicht nun für alle Liebenden der Welt ein nachhaltig produziertes Design aus Österreich.

Philipp Stoimaier, www.oscarfilu.com