Rund zehn Prozent aller Brautpaare sind schon vor der Hochzeit Eltern. Wenn Papa und Mama heiraten, ist das für die Kleinen ein spannendes Ereignis. Aber ändert sich etwas an der Planung, am Feiern oder an der eigenen Einstellung, wenn Kinder im Spiel sind?
Eines ist sicher, die eigenen Kinder sind mit Abstand die wichtigsten Gäste für das Brautpaar und sie sollen – entsprechend ihrem Alter – eine Rolle spielen.
Prinzipiell sind Hochzeiten jedoch nicht auf Kinder zugeschnitten: Langes Stillsitzen in der Kirche, Feiern bis spät in die Nacht mit lauter Musik und mehr Erwachsene als andere Kinder.
Braut und Mutter zu sein, ist nicht immer leicht, aber wir verraten euch, wie es andere Braut-Mamis geschafft haben, ihre Hochzeit zu planen und zu genießen.
Wie fühlt es sich an, nicht nur Mama, sondern auch Braut zu sein?
Ich denke, das Besondere am Braut- und Mamasein ist die Doppelrolle in der man sich befindet. Als Braut steht man im Mittelpunkt des Geschehens, es geht um Braut und Bräutigam und wie diese zwei sich ihren großen Tag vorstellen. Aber als Mama und Papa denkt man natürlich auch immer: Was braucht mein Kind? Oder meine Kinder? Diese Doppelrolle ist je nach Alter der Kinder natürlich unterschiedlich herausfordernd. Habe ich ein Baby zu Hause? Ein aufgeregtes Kleinkind, das am liebsten bei seinen Eltern ist? Kinder im Kindergartenalter, die mit kleinen Aufgaben gut beschäftigt werden können? Oder sind meine Kids schon älter und wollen ein aktiver Part der Hochzeit sein?
Wie kann man es also schaffen, dass der Tag dennoch so wird, wie Braut und Bräutigam ihn sich vorstellen und auch der eigene Nachwuchs gut versorgt ist.
Was verändert sich in der Einstellung zu Hochzeiten und Feiern, wenn man sein Kind mit einplant?
Wie bereits erwähnt, geht es eben nicht mehr nur darum, was für Erwachsene praktikabel und wunderbar ist, sondern es muss auch den Kindern gerecht werden. Man wird vermutlich schwanger mit Kleinkind nicht mehr auf den Malediven mit den besten Freunden feiern. Oder mit einem Stillbaby ein Wochenende lang seinen Junggesellenabschied in einer Stadt feiern.
Wenn man solche Träume hat, wird man sich überlegen müssen, ob man entweder mit der Hochzeit ein paar Jahre wartet oder ob es andere Ideen gibt, mit denen man sich auch anfreunden kann.
Was würdest du genauso wieder machen/planen?
Ich habe den Tag meines Sohnes komplett mit durchgeplant. Wo er wann bei wem ist. Er war zu dem Zeitpunkt 12 Monate alt und hat es mir zugegebenermaßen sehr leicht gemacht, da er feste Essens- und Schlafenszeiten hatte. Ich habe eine Babysitterin, die er bereits gut kannte, engagiert, damit sich auch meine Eltern/Schwiegereltern/Geschwister und so weiter in Ruhe vorbereiten und den Tag mit uns genießen konnten. Auch wenn unser Sohn nur selten bei der Babysitterin war, war es so wichtig, jemanden zu haben, der einfach mal zwei Stunden mit ihm spazieren gehen konnte, damit er in Ruhe schlafen kann und nicht traurig ist, einen Teil der Feier zu verpassen
Ein eigenes Zimmer in unmittelbarer Nähe der Feierlichkeiten würde ich mir auch wieder nehmen. Wir haben in unserem Fall einfach das ganze Hotel gebucht, das war natürlich sehr angenehm.
Was würdest du auf jeden Fall ändern?
Wir hatten, wie bereits erwähnt, eine Babysitterin für meinen Sohn. Um 20:00 habe ich ihn ins Bett gebracht, anschließend hat sie das Babyphone bewacht. Leider habe ich sie zu früh nach Hause geschickt, weil ich dachte, sie sei müde und könnte sich langweilen. Ab dem Moment konnte ich nicht mehr entspannt mitfeiern. Als mein Sohn dann aufgewacht ist, bin ich zu ihm und habe mich mit ihm ins Bett gelegt und den Abend somit beendet. Es war zwar nach Mitternacht, aber ein wenig länger hätte ich schon noch ausgehalten.
Welche Tipps und Ratschläge kannst du Mami-Bräuten mitgeben?
Jede Mami kennt sich und ihr Kind am besten! Hört gut auf eure eigenen Bedürfnisse und Wünsche und überlegt euch, wie sie am besten mit denen eurer Kinder in Einklang gebracht werden können.
Anna hat im Februar vor Coronazeit in Salzburg standesamtlich geheiratet und die Feierlichkeiten mit 60 Gästen fanden im Gasthof Anif statt. Ihr damals ein Jahr junger Sohn war ein großer Teil der Hochzeit und sollte auch von Anfang an dabei sein.